„Eine Ellenbogengesellschaft – der Stärkere gewinnt“
Eine Ja-Sager Gesellschaft, unsere Art heutzutage das „Nein“ zu kaschieren.
Wenn wir von einer Gesellschaft sprechen, sollte eigentlich eine Sitte gemeint sein, in der man einen Austausch auf Augenhöhe erleben darf. Gleichwertig aufgestellt, wertgeschätzt, liebgewonnen und vieles mehr desgleichen. Doch leben wir in einer solch gemeinschaftlichen Sitte? Umschreiben diese Wörter unsere heutige Gesellschaft? Eine Umgebung, die mit Menschen aufgestellt ist, welche selbst leben und die anderen leben lassen, ohne verächtliche Bemerkungen beizutragen. (…)
Wir sind umgeben von Menschen, Menschen die uns vielleicht gar nicht gut genug kennen, um uns einschätzen zu können, und doch tun sie dies. Sie nehmen sich das Recht heraus, ein Urteil über uns, über dich zu sprechen, doch dabei kennen sie nicht einmal den kleinsten Teil deines Lebens. Wir sind umgeben von denen, denen man mit Anstand und Respekt gegenüber treten soll, doch umgekehrt mag das keiner für uns tun. Aufgrund von Getuschel, Tratsch und Klatsch kann das Leben die eine oder andere Richtung einschlagen, weil die Umgebenden sich ein Bild machen, was vielleicht nur einer Karikatur gleicht. Es mag einem vorkommen, als wäre das ein bloßer Filmtrailer, aber sind wir ganz ehrlich, dann erleben wir solche Situationen täglich. Also sag mir: Was ist liebevoll und wertschätzend an unserer Gesellschaft, wenn sich jeder nur den Ellenbogen, anstatt die Hand reicht?
Einer der ersten Fragen, die man uns in jungen Jahren stellt, ist: „Was möchtest du mal werden?“ – Niemand fragt dich wer du bist. Der ganze Blick ist in einen Tunnel der Zukunft gerichtet, anstatt dein gegenwärtiges „Ich“ zu schätzen und zu fördern. Kinder werden wie Ton geformt und modelliert, dabei sind sie doch unsere Zukunft, oder? Warum müssen sie ständig gestutzt und bewispelt werden? Sie sollten entdecken dürfen. Etwas suchen, woran sie Spaß empfinden und Ereignissen nachgehen, die ihre Augen zum Leuchten bringen. Sie sollten daran glauben, dass sie wundervoll sind. Stattdessen stecken wir sie in die Schulen. – sechs Stunden oder mehr am Tag und erwarten, nein… befehlen, ihnen sogar, still zu sitzen! Nun, dann sag mir jetzt, was wird uns also in jungen Jahren schon vermittelt? Wenn man uns immer nur fragt, was wir werden wollen und sich nicht nachdem erkundigt, wer wir jetzt sind? Ist das Wertschätzung? Dürfen Kinder sich ihrer Kindheit widmen, wenn wir sie mit sechs Jahren schon in den Sturz der Gesellschaft mit einbringen? Ihre erste Aufgabe ist es, als erster fertig mit einer Aufgabe zu sein und ihre Mitschüler zu übertrumpfen. Sie lernen, dass ihre Noten ihr vermeintlicher Spiegel des Könnens sind. Doch wir alle wissen ganz genau, dass dem nicht so ist. Sie haben das meiste zu bieten, viel mehr als ein Erwachsener jemals könnte. Weisheiten, worüber man schmunzelt, dabei steckt lediglich so viel Tiefe in diesen Aussagen. Sie sind klein, aber im Herzen groß. Sie alle sind nämlich ein Wunder. Und bitte erinnere dich jetzt daran, dass du auch einmal ein Kind warst und im Herzen ebenso immer eins sein wirst.
Sag mir, ist es Anstand, wenn du jeden mit Respekt, Höflichkeit und Anstand behandelst, du aber nie so behandelt wirst? Dennoch erwartet man immerzu diese Förmlichkeiten von dir. Ist das eine Anstandsgesellschaft, die uns auf Augenhöhe betrachtet und behandelt?
Was ist, wenn unsere Gemeinde, die Gesellschaft, die Ländersitte nur nach dem Grundsatz des Höher, Besser, Schneller tritt und nicht die Werte vertritt, die man uns weiß macht, zu vertreten? Wir werden ständig aufgefordert, ob jung oder alt, anderen respektvoll zu begegnen. Man lehrt uns in jungen Jahren die Geste: „Schlägt man dir auf die rechte Wange, dann halte noch die linke hin.“ – Sag „Ja“, denn ein „Nein“ ist unfreundlich. „Du sollst, musst und ich befehle es dir!“. Was ist daran lieb werdend, wenn man es uns nicht anders lehrt? Wissen wir denn, was eine liebevolle Gemeinschaft ist, die sich die Hand reicht, wenn man wieder aufstehen muss? – Der eine tratscht, der andere klatscht und wenn derjenige selbst am Boden liegt, hört er auf zu lachen, denn niemand reicht ihm die Hand. – Das ist keine respektvolle, liebenswürdige, gemeinschaftliche Gesellschaft. Es ist purer in die Haut gebrannter Neid, der auf der Stirn geschrieben steht.
Ich darf also nicht sagen, was mir gefällt und tun oder lassen soll ich es auch nicht. Es interessiert niemanden so brennend, wer ich eigentlich bin, aber wenn ich jemand mit „materiellem“ Erfolg bin, wollen sich alle an mir bereichern. Sage ich doch „Nein“ und nicht „Ja“, dann bin ich dümmlich und anstands-, oder respektlos. Aber die Geste des freundlichen Händedrucks ist auch bloß eine Schande des Lugs. Mein Vorgesetzter [oder: Chef; Gegenüber; Lehrer; „der, der den höhere Rang hat“] darf mich anschreien, lügen, betrügen, frech, pietätlos, dreist, verächtlich und aufmüpfig sein; zusätzlich Grenzen überschreiten und doch kommen diejenigen damit durch und erwarten stets, dass du und ich es ohne weiteres so annehmen oder hinnehmen (…)
Also wer dürfen wir eigentlich in einer Ellenbogengesellschaft sein, die sich unablässig nur nach den narzisstischen Zügen des Darwinismus richtet und diese auch durchsetzt?! In einer Gesellschaft, in der das „Nein“ nicht akzeptiert wird und mit dem „Ja“ kaschiert werden soll.
Der Fakt ist, dass wir für die meisten Menschen so lange unbedeutend sind, solange wir kein Interesse an ihnen geweckt haben. Doch können sie von unserem Werden profitieren, dann sind wir interessant für sie.
In einer Ellenbogengesellschaft erwartet man von uns immer mehr, aber niemand will etwas hergeben. Also sag mir: Musst du oder musst du nicht? Kannst du oder kannst du nicht?
Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht, achte darauf, wen du nicht kritisieren darfst. – Voltaire
Ich glaube diese Fragen sind selbst zu beantworten und meine Kritik bleibt daher ganz offen stehen und richtet sich an unsere Gesellschaft! Was haben wir zu sagen, wenn man uns den Mund verbietet? Ist es nicht lächerlich, dass wir auf Grund von darwinistischen Theorien in einer narzisstischen Gesellschaft landen und leben? Der Stärkere gewinnt und setzt sich durch. Eine Schablone legt sich über unser Land und wir wundern uns darüber, dass die Rücksichtslosigkeit zunimmt. Es ist eine pure Schande, dass Kinder so dermaßen gedrängelt und gestutzt werden. Man lässt sie weder Kind sein, noch ihren eigenen Weg wählen.
Also lasst uns eines an Hand diesen Tatsachen feststellen:
Willkommen in unserer Gesellschaft, willkommen in Deutschland.
„Die narzisstischen Züge unserer Gesellschaft“
Narzissmus, eigentlich ein sehr präsentes und unterschwelliges Thema und dennoch sind wir darauf kaum bedacht. Warum eigentlich? – Die Antwort darauf liegt auf der Hand. Viele der narzisstischen Züge sind breit im Umlauf und das unterbewusst. Beziehungsweise bedarf es einiger Übung, um sich dem Ganzen überhaupt bewusst zu werden oder zu machen.
Viele sagen, Hass sei das Gegenteil von Liebe. Ein Bedürfnis, das von innen heraus nach Angst schreit. Dabei ist Hass lediglich eine Aussage von Wesen, denen die Liebe in jeglicher Hinsicht verwehrt wurde. Das ist einer der Gründe dafür, dass man im reaktiven Verhalten auf andere mit Angst reagiert. Die Angst allerdings nicht in Form von Schrecken, sondern eher „Um sich zu schlagen“. Physisch, wie auch psychisch. Das ist hier keine psychologische Analyse eines Verhaltensmusters, sondern ein Aufruf zur Aufmerksamkeit gegenüber seinem eigenen Umfeld. Mit der Aussage Hass und Liebe, durch ihre Polarität gleichzusetzen, bezeichnen wir lediglich die Ungenügsamkeit dessen, die ihre Bedeutung und Existenz niemals kennenlernen durften.
Also in einfachen Worten: Die narzisstischen Züge unseres gesellschaftlichen Lebens bestehen darin, sich an den Ängsten anderer zu nähren. Entweder um sein eigenes Selbstwertgefühl in Massen steigern zu lassen. Oder seinem Gegenüber dermaßen zu schaden, aus welchen Gründen auch immer und das auf Kosten der anderen. Also ohne Rücksicht auf Verluste, in jeder Hinsicht. Wir sind dem Narzissmus mehr ausgesetzt, als wir es wahrscheinlich wahrnehmen. – Denn zu lieben und sich einer Liebe zu bedienen, ist mit Sicherheit nicht dasselbe. – Auch wenn das wohl viele glauben. Die Frage, die wir uns des Öfteren stellen sollten, ist eigentlich: Wozu sind wir im Stande, wenn wir uns in einem Angstzustand befinden? – Die Angst ist einer der größten Faktoren, mit dem man uns beeinflussen kann. Sie wird zur Manipulation eingesetzt. Und damit ist sie auch einer der größten Bestandteile des Narzissmus.
Wenn dich also ein Narzisst oder eine narzisstische Gesellschaft in einen Angstzustand versetzen möchten und sich deiner Liebe bedienen, indem sie dich manipulieren, dann kannst du damit rechnen, dass diese in der größten inneren Angst verweilen!
„Wer definiert die ‚Normalität‘ „?
Was bedeutet „Norm“? Wer ist dazu befugt uns als „normalen“ Bürger oder Menschen zu betiteln? Wer hat das Recht, darüber zu bestimmen, wer oder was „normal“ ist? Die Frage, die wir uns stellen sollten, ist: Was ist „normal“? – Ist es gesellschaftliche „Normalität„, dass junge Mädchen die Farben rosa und rot tragen? Und junge Jungen die Farben blau und grün? Ist das „normal“? Ist es „unnormal“, wenn sie das nicht tun? Sind sie dann anders als andere? Sind sie dann nicht konform und „unnormal“? Entsprechen sie dann keinem Idealbild mehr? – Ist es „normal“, wenn man sich der Gesellschaft und ihren ständigen Anforderungen beugt? Wenn man es allen anderen recht macht, außer sich selbst? Wenn man sich selbst aus den Augen verliert? Ist es „unnormal“, wenn man seinem Willen nachgeht und diesen durchsetzt? Ist man dann nicht „normal“ genug? – Ist es „unnormal“, wenn wir uns so zeigen wie wir sind? Ist es „unnormal“, wenn wir uns anders als der Trend kleiden? Wenn wir unsere Meinung aussprechen und äußern? Ist es „unnormal“ und nicht konform, wenn wir unseren Vorgesetzten widersprechen, weil wir anderer Meinung sind? – Nur, weil man das in der Gesellschaft nicht tut? – Wer oder was hat das Recht, den Glaubenssatz der „Normalität„, als höchste Priorität in unserer Gesellschaft mit allen Mitteln umzusetzen? Wer besitzt das Recht festzulegen, was „normal“ und „unnormal“ ist? – Wir sind Menschen, jeder so wie er ist. Jeder so wie er sein möchte. Mit den verschiedensten Eigenschaften, die uns zu genau diesem Jemand machen. Es ist nicht „unnormal“, wenn man sich für etwas entscheidet, was einem selbst entspricht. Es ist auch nicht „unnormal“, wenn uns etwas nicht gefällt, was allen anderen gefällt. Wir sind keine „Norm“ und kein Maß an dem wir uns messen sollten oder müssen. Wir sind so wie wir sind.
„Der Gedanke an die Unvollkommenheit des Menschen“
Ein wichtiges Gesprächsthema ist der Gedanke an die Unvollkommenheit des Menschen! Jeder Mensch wird durch die Gesellschaft, die Medien, die Werbungen und Anzeigen geprägt. Der menschliche Körper wird als Ideal und Makel dargestellt. Und dadurch spüren wir nicht nur physische Ausmaße an unserem eigenen Körper, sondern auch psychische und geistige Ausmaße. Medien… Werbungen… die Gesellschaft verstummen den Willen des Menschen, indem sie ihn zu einem Ideal machen und den menschlichen Körper als unvollkommen ausdrücken. Trotz Anzeigen und Marken, die auf die Vollkommenheit des Menschen eingehen, gibt es zu genüge Schattierungen an der Unvollkommenheit des Menschen. Muskulatur, Gewicht, Aussehen und Kleidung werden angewendet, um den Menschen konform zu machen. „Bin ich gut genug?“, „Was halten die anderen von mir?“ , „Kann ich mich so zeigen oder rausgehen?“ – Das alles sind Fragen, die sich jeder von uns schon mal gestellt hat. Doch wichtig zu bedenken ist, dass kein Mensch konform sein sollte! Kein Mensch sollte von seiner Muskulatur, seinem Gesicht, dem Aussehen und der Kleidung herab gestuft werden und schon gar nicht abhängig gemacht werden. Jeder Mensch ist es wert so sein zu dürfen, wie er sich wohlfühlt!
„Wir sind alle Menschen!“
Ob klein oder groß. Ob korpulent oder schmal. Wir sind Menschen! Es geht um keine Hautfarbe, um keine Religion und auch nicht um das Geschlecht. Nicht unsere Sexualität und auch nicht unsere Herkunft machen uns aus. Wir sind nicht durch die gleiche Kleidung oder eine Marke verbunden. Wir machen uns zu Menschen, indem wir mit unserem Herzen fühlen und unsere Liebe teilen. Wir machen uns zu Menschen, indem wir uns akzeptieren und uns gegenseitig unterstützen. Wir sollten uns nicht an einem Maß messen, was uns selbst nicht entspricht. Es geht nicht darum, Vergleiche zu ziehen und so sein zu wollen, wie alle anderen sind. Es geht Vielmehr darum sich wohl zu fühlen, so wie man ist! Denn wir alle sind Menschen. Und es gibt kein „nur“ was das ändern könnte!
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