Ich bin, wer ich bin und damit bin ich mehr als nur zufrieden. Ich bin glücklich damit. Mit all den Seiten, die mich umgeben, die meine Kanten unterstreichen und meine Einzelheiten hervorbringen. Mal bin ich gut gelaunt und manchmal bin ich es auch nicht. Dann packt mich der Sonnenschein und ab und zu auch mal eine Regenwolke. Ich kann laut und aufgeregt sein, aber auch still und in meinen Gedanken versunken. Aber wer kennt das nicht? …
… Denn auch du bist, wer du bist. Vielleicht bist du aufgeregt und enthusiastisch. Vielleicht aber auch eher zurückhaltend. Der Junge um die Ecke weiß, was er zu sagen hat, und doch sucht er stets nach Worten. Das Mädchen von Nebenan spricht nicht gerne vor vielen Menschen, dafür zeichnet sie ganz wunderbar. Und ganz egal, was es ist, es ist gut so. Wenn wir uns wünschen, dass wir keine Macken mit uns tragen, keine Fehler begehen und stets den richtigen Weg wählen, dann stelle ich mir folgende Fragen:
Wer von uns hat keine Kanten und keine Macken? – Macken können lustig sein und uns die Schwere von der Brust nehmen. – In einer Welt, in der alles so furchtbar ernst sein muss -. Wer von uns ist fehlerfrei? Denn ohne Fehler, die wir begehen, können wir doch nicht lernen, oder? Wenn wir keine Fehler machen, dann sind wir nicht mehr fähig voranzuschreiten. Und wer von uns wählt schon immer den richtigen Weg? Was ist richtig oder falsch und wer bestimmt darüber?
Vielleicht ist nicht jeder Tag wie der andere. Aber auch nicht jeder Mensch ist wie sein Gegenüber. Du bist nicht wie ich und ich nicht wie du. Wenn das so wäre, was wäre dann mit unserer Erde, wenn wir alle die gleiche Meinung hätten oder dieselben Klamotten tragen würden? Wenn wir in den gleichen Häusern, von innen und von außen, wohnen würden. Was wäre, wenn unsere Gedanken, Gefühle, Emotionen, Ängste und selbst der Wille gleich wären? Eine monotone Vorstellung, wie ich finde. Wir machen nun mal Fehler und dadurch sind wir oftmals bereit, zu lernen. Es obliegt nicht einem Richtig oder einem Falsch, was uns sagt, dass wir kein Risiko eingehen oder in die Falle tappen könnten. Das wir sicher an unserem Ziel ankommen und den Weg einigermaßen beschritten haben. Es ist keine Perfektion, welche man uns vor Augen hält, die uns zu einem Menschen macht. Das, was wir sehen, im Internet oder was uns andere stolz über sich erzählen, sollten wir immer hinterfragen. – Ob die magere Frau auf dem Titelbild eines Modemagazins oder den Kerl, mit dem großen und teuren Auto, welches hervorsticht -. Auch sie sind nur Menschen mit ihrem eigenen Trubel, der sie begleitet. Wir blicken nur vor die Fassade unseres Gegenübers und niemals dahinter. Wir können uns nicht so einfach in die Gedanken oder Gefühle hineinschleichen und sie nachvollziehen, obwohl wir das zu genüge sagen.
Und auch wenn wir unterschiedlicher denn je sind, mit all den Dingen, die uns eben zu Menschen machen, sind wir gut so, wie wir sind. Du und ich, wir sind lebhaft, launisch, manchmal ohne Sinn und doch so oft das Sinnvollste von allem.
In Liebe,
eure Mara Flor
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