Das Jahr neigt sich nun wieder dem Ende zu und für viele beginnt in zwei und halb Wochen ein neues Jahr. Von vorne und wieder von vorne. Jetzt beginnen die neuen Pläne, die neuen Vorsätze, das neue Ich. All das, was wir nicht geschafft haben in diesem Jahr umzusetzen. Worauf wir ehrlicherweise keine Lust hatten, was uns genervt hat und mit Sicherheit nicht die besten Momente beschert hat. Aber trotz dieser Umstände stürzen wir uns immer wieder in diese Verhaltensmuster und Glaubenssätze. “Dieses Jahr mache ich mehr Sport!”, “Ich beginne meine Diät!”, “Ich höre auf zu rauchen!”. . . und, und, und . . . All das sind Sätze oder ähnliche davon, die wir uns selbst an die Stirn binden.
Gezwungenermaßen, obwohl wir die freie Wahl dazu haben, es aus Überzeugung zu tun. Weil wir daran glauben, dass es gut für uns sei. Aber das tun wir nicht, wir hetzen uns damit. Mit Dingen, die uns keinen Spaß machen, um uns selbst zu beweisen. Und anstatt, dass wir uns auf das verlassen, was wir können, was uns nicht anstrengt, verlassen wir uns auf Dinge, die uns den letzten Nerv rauben.
Es ändern sich Sekunden, in Form von Zahlen und die ganze Welt beginnt zu jubeln. Feuerwerk wird geschossen, die Menschen stoßen an und feiern bis zum Umfallen. Und wir beginnen das Jahr mit einem Kater oder totalen Kopfschmerzen. Mit einem vollgeschlagenen Bauch und mit einem unaufgeräumten Zuhause. Also all das, was uns die ‘perfekte’ Grundlage für ein solches Gefühl gibt. Monat für Monat verstreicht wiederum und ehe wir uns versehen, ist es schon wieder Sommer und die Hälfte des Jahres ist rum. Wir haben weder die Vorsätze, die wir gar nicht umsetzen wollten, weil sie uns nicht wirklich interessiert haben, umgesetzt. Noch haben wir realisiert, dass es wieder dasselbe ist. Von vorne und von vorne.
Also, hier stehen wir wieder. Der Moment der Wahrheit rückt näher. Minuten und Stunden sind Sekunden, die einer Brise des Windes gleichen. Das, was ich in diesem Moment zu den Zeilen bringe, hört sich dermaßen negativ an. Ist es auch, wenn wir mehrfach darüber nachdenken. Zwar sind diese Beispiele sicherlich auch überspitzt, doch sie tragen auch viel Wahrheit mit sich. Mal abgesehen davon, dass das Jahr so viele Tage und Möglichkeiten bietet, um daraus immer wieder neue Chancen zu machen, ist es die größte Chance an sich. Die Chance zu leben, egal wie viele Tage und wie viele Zahlen dastehen. Egal ob mit Silvester oder ohne. Mit Feiern oder ohne. Wir haben die Chance, aus diesen Tagen etwas zu machen. Den Tagen, an denen wir hier auf unserer Erde sind. Auch mal dahingestellt, inwiefern wir das alles machen und welcher Sinn uns anspornt. Wir haben die Möglichkeit, etwas im Augenblick zu verändern. Das muss kein Vorsatz sein, den wir uns hier aufzwingen, sondern vielmehr das, was uns einen Ansporn an sich gibt. Den Anreiz zur Veränderung.
Versuche das Jahr Revue passieren zu lassen. Deine guten und deine schlechten Momente. Deine Fehler und in welcher Hinsicht du daraus lernen konntest, ob du es überhaupt getan hast. Lasse das Jahr wirken und dann lasse es dazu beitragen, dass du es zur Veränderung umsetzen kannst. Das ist nämlich genau das, was uns fehlt. Wir enthalten uns diese Momente vor, indem wir uns einem Rausch hingeben, der alles verblassen lässt.
Das ist der Moment der Wahrheit.
In Liebe,
deine Mara Flor
©Copyright maraflorblog